Ausflug durch drei Naturparke
im Länderdreieck
Niedersachsen - Thüringen - Hessen
Rundfahrt mit dem PKW oder Motorrad
Zusammenstellung: Georg Hoffmann
Titelfotos:
Links oben: Naturpark Hainichen
Mitte: Naturpark Münden
Rechts unten: Naturpark Meißner-Kaufungerwald
Abfahrt in Bühren, weiter über….
- Scheden
-
Jühnde
Besichtigung der Bio- Energiegewinnungsanlage
-
Groß Schneen
- Leinetal
- „Grüne Band“
- Kirchgandern
- Hohengandern
- Bornhagen Burg Hanstein
Mittagspause
Besichtigung Burg Hanstein
Blick in die Landschaft
- Grenzlandmuseum Schifflersgrund
Besichtigung
- Bad Soden Allendorf
Stadtbesichtigung mit Kaffetrinken
- Werratal
- Witzenhausen
- Hedemünden
- Meensen
- Scheden
- Bühren
Fahrstrecke 42km. Für die Tour sollte man einen Tag einplanen.
hat eine Größe von 45.000 ha und wurde als zweiter Naturpark in Niedersachsen und als fünfter in der Bundesrepublik Deutschland 1959 gegründet.
Viele malerische Ortschaften zeugen von einer spannenden und vielfältigen Kulturgeschichte im Naturpark.
Holz- und Wasserreichtum und die großen Flüsse als bildeten gute Standortvoraussetzungen für die Besiedlung.
Kleine Fischerdörfer, Flößereien, Köhlereien und Glashüttenstandorte weisen auf das jahrhunderte lange Wirtschaften des Menschen in der Region hin.
Was gibt es unterwegs zu sehen.
- Dankelshausen
Eine wohl einmalige Skulpturengruppe zu Ehren des Reformators Martin Luther, geschnitzt aus dem Holz der alten Dankelshäuser Luther-Linde, stehtauf dem Lindenplatz am Ortseingang von Bühren.
-
Scheden
Ein typisches Straßendorf, was durch sogenannte „Winkelhöfe“ geprägt wird.
Johann Joachim Quantz (* 1697 in Scheden, + 1773 in Potsdam) war ein bekannter deutscher Flötist, Flötenbauer, Komponist und Flötenlehrer von Friedrich dem Großen.
Noch heute lernen Musikstudenten nach seiner Griffschule.
Aus Scheden stammt auch der Erfinder des Rhönrades.
-
Im Nordosten wird der Naturpark Münden
durch die Dransfelder Hochebene begrenzt. Auf dieser eher fruchtbaren und landwirtschaftlich genutzten Hochebene findet der Besucher dennoch zahlreiche Trocken- und Halbtrockenrasen mit ihrer Orchideenpracht sowie artenreiche Kalkbuchenwälder. Die Hochebene ist die Wasserscheide zwischen Weser (im Westen) und Leine (im Osten).
- Ausgehend vom Hoher Hagen, hat der Göttinger
Mathematiker Carl-Friedrich Gauß im Jahr 1818 sein klassisches geodätisches Dreieck „Hoher Hagen – Brocken (Harz) – Großer Inselberg (Thüringen)“ eingerichtet und damit die Landesvermessung des Königreichs Hannover begonnen.
Heute kann man vom Gaußturm aus einen herrlichen Panoramablick genießen.
-
Das Bioenergiedorf Jühnde,
das deutschlandweit erste Dorf, in dem die gesamte Wärme- und Stromversorgung durch nachwachsende Biomasse erfolgt.
Es benötigte dazu keine externen Investoren.
70% der Haushalte sind an die Anlage angeschlossen.
20% der landwirtschaftlichen Fläche wird für den
Bioenergiepflanzen Anbau benötigt.
Heute gilt Jühnde weltweit als Vorzeigedorf.
-
Leinetal
Die Leine hat eine Länge von 281km
Der Leinegraben ist mit Lössboden bedeckt und ermöglicht gute Landwirtschaft.
In dieser Region wird das Tal durch die Uni- Stadt Göttingen geprägt.
-
Friedland
Ab 1945 wurden hier Sammelunterkünfte für Flüchtlinge und Vertriebene aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten und der SBZ bzw. später DDR errichtet.
In diesem „Grenzdurchgangslager“ wurden die Flüchtlinge zunächst untergebracht, bevor sie auf die aufnehmenden Besatzungszonen und später Bundesländer verteilt wurden.
Bis 1955 war es die erste Stationen für die aus der Sowjetunion heimkehr-enden deutschen Kriegsgefangenen.
Es war das größte Grenzdurchgangslager in Deutschland, dass von 3,6 Millionen Flüchtlingen durchlaufen wurde.
-
Vom Eisernen Vorhang zur Lebenslinie
Das "Grüne Band Deutschland"
"Jetzt wächst zusammen, was zu-sammen gehört."
Was Willi Brandt im November 1989 aussprach, ist längst zu einem geflügelten Wort geworden.
- Das Grüne Band
als erstes gesamtdeutsches Naturschutzprojekt erfüllt es diese Worte wahrhaft mit Leben.
Es ist ein Stück lebendes Denkmal in dem die Spuren der Geschichte festgehalten wurden.
Die innerdeutsche Grenze gab der Natur eine über 30jährige Atempause. Stolperdrähte, Selbstschussanlagen und Mienen verhinderten hier alles menschliche Leben.
Der Grenzstreifen wurde zum Refugium für über 600 seltene, schützenswerte Tier- und Pflanzenarten. Hier entwickelten sich einzigartige Busch- und Waldparadiese, Sümpfe und Heiden mit der für sie typischen Flora und Fauna. Das einzigartige länderübergreifende Biotopverbundsystem hat eine Länge von 1.393 km.
Kostbare Natur am ehemaligen Grenzstreifen
Ob Wald oder See, ob Feld oder Dorf, rücksichtslos durchschnitt die ehemalige innerdeutsche Grenze das Land.
Der Natur bekam der Eingriff weit besser als den Menschen. Zwischen Stacheldraht und Grenzpatrouillen hatte sie Jahrzehnte lang freies Geleit. So konnte sich im Grenzstreifen und in der Umgebung etwas entwickeln, was in unserer ansonsten intensiv genutzten Landschaft selten geworden ist: ein Stück Wildnis
2 Der Naturpark Eichsfeld-Hainich-Werratal (Thüringen)
ist eine der schönsten und wertvollsten Landschaften Deutschlands.
Die Nähe zur ehemaligen Grenze und militärische Nutzungen haben einzigartige Kultur- und Naturlandschaften im Herzen Deutschlands bewahrt.
Sie bieten Platz für in Mitteleuropa seltene Biotope und vielfältige Möglichkeiten der Naturbeobachtung.
Was gibt es unterwegs zu sehen.
-
Burg Hanstein 450 m ü NN
ist eine frühmittelalterliche Burgruine (9. Jahrhundert)
und gilt als eine der größten und schönsten Burgruinen Mitteldeutschlands
Durch schwedische Truppen im 30jährigen Krieg (1618-1648) zerstört.
1985 Beginn der Sanierung.
Die Kirche von Rimbach wurde um 1450 erbaut
Burg Hanstein mit Kirche
Vom Turm der Burg geht die Rundsicht Rundsicht
bis hin zum Brocken im Harz und auf weite ca.150 Orte.
-
Der Neidkopf am Hanstein
Ein starkes Rittergeschlecht waren die Hansteiner, die niemanden neben sich
und auch möglichst keinen Herrn über sich dulden wollten.
Zudem zeigten sie keinen
Respekt vor Leuten, die ihnen nicht genehm waren, ganz gleich, um wen es sich handelte.
Einen Beweis ihres Hochmutes gibt es noch heute. Neben einem Tor ist der in Stein gehauene „Neidkopf“ eingemauert. Das ist ein fratzenhaftes
Menschengesicht, welches zum Ludwigstein hinüberschaut.
Mit diesem Gesicht hat es folgende Bewandtnis:
Am Fuß der Burg, unten im Tal der Werra, begann früher der Besitz der Landgrafen von Thüringen. Auch vor diesen hatten die Hansteiner keine große Achtung. Als Herren weiterer Besitzungen ließen sie überall ihren Hochmut spüren. Zudem lag die Wartburg weit weg und eine schützende Veste hatten die Thüringer in diesem Teil ihrer Besitzungen nicht.
So führten die Hansteiner viele ihrer Raubzüge in dieser Richtung aus. Im Jahre 1415 hielt es deshalb Landgraf Ludwig II. für angebracht, den Übermut der Hansteiner ein wenig zu dämpfen. Er ließ die Burg Ludwigstein erbauen, jenseits der Werra, dem Hanstein genau gegenüber.
Die Hansteiner aber lachten über diese Burg, und um ihre Verachtung zu zeigen und die Ludwigsteiner zu verhöhnen, ließen sie den „Neidkopf“, einen hässlichen Steinkopf mit herausgestreckter Zunge, in die Mauer des Burgtores einsetzen und zum Ludwigstein hinüberschauen.
-
Burg Ludwigstein 238m ü NN
Spätgotische Anlage
1415 errichtet, zur Sicherung des Salzhandelsweg aus Sooden. (Bad Sooden- Allendorf) die Sage, dass "auf dem hohen runden Hügel an einer Krümmung der Werra gegenüber dem verfeindeten Hause Hanstein" Landgraf Ludwig seine Burg "mit Hilfe des leidigen Satans in nur einer einzigen Nacht" erbaut haben soll.
-
Wahlhausen
Grabstätte des Rennfahrers Huschke von Hanstein
- Bad Sooden Allendorf
Auch die „Perle im Werratal“ genannt, hat 10.000 Einwohnern
Salz und Sole bestimmen seit Jahr-hunderten die Geschichte der Stadt.
Der historische Stadtkern beinhaltet eine der schönsten Fachwerkkonstruktionen Deutschlands.
Was der Kurfürstendamm für Berlin und der Jungfernstieg für Hamburg, das ist die Weinreihe für dieses Heilbad, ein buntbelebter Boulevard im Kleinformat, auf dessen Pflaster sich ein wesentlicher Teil des ganzen Lebens und Treibens im Kurviertel abspielt.
Sehenswert: Gradierwerk und Salzmuseum
zählt zu den schönsten Naturlandschaften Deutschlands.
Mit rund 93.000 ha ist er der drittgrößte Naturpark in Hessen. Die Naturparkfläche umfasst neben dem Meißner und dem Kaufunger Wald auch die Söhre, große Teile des Werratals mitsamt der "Hessischen Schweiz" und den Ringgau.
Damit hat der Naturpark Meißner-Kaufunger Wald auch gleichzeitig eine Verzahnung mit den Nachbarparken (Naturpark Eichsfeld-Hainich-Werratal, Nationalpark Hainich und dem Naturpark Münden) in Thüringen und Niedersachsen erzielt.
Das "Grüne Band", das entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze verläuft, verbindet die Naturparke.
Naturpark Meißner-Kaufhungerwald
Das Märchenlandschaft der Frau Holle
Was gibt es unterwegs zu sehen.
-
Lindewerra
Das Dorf der Stockmacher hat ca. 250 Einwohner.
1999 wurde die am Ende des 2. Weltkriegs zerstörte Werrabrücke wieder neu errichtet.
Dadurch liegt der Ort nicht mehr „Am Ende der Welt“.
-
Die Sage der Teufelskanzel
Als einmal in der Walpurgisnacht die Hexen auf dem Brocken ihre alljährliche Zusammenkunft hielten, bei der auch immer der Teufel anwesend war, wurde dieser von der Versammlung gefragt, ob er wohl imstande sei, den gewaltigen
Felsenkoloss, auf dem er soeben gestanden hatte, auf den Hohen Meißner in Hessen zu tragen. Allerdings dürfe er den Felsen keinmal absetzen und auch keine Rast einlegen.
Als der Satan dieses mit höhnischem Gelächter bejahte, gingen einige junge Herren, die mit den Hexen gekommen waren, mit ihm die Wette ein, dass er sein Vorhaben nicht schaffen würde.
Sobald die Tanzerei beendet war, fuhr der Satan wie ein Sturmwind mit dem Felsen von dannen. Eine Weile ging die wilde Fahrt auch gut, aber dann fühlte der Teufel doch, dass er seine Kräfte überschätzt hatte.
Der Stein wurde von Sekunde zu Sekunde schwerer, und als der Böse am Höheberg angekommen war, fühlte er sich so matt, dass er beschloss, ein Stündchen zu ruhen. Die Hexen, so dachte er, könnten ihn hier in den dichten Wäldern nicht sehen. Daher überlegte er nicht lange, setzte seinen Stein nieder und streckte sich aus.
Doch die Hexen waren misstrauisch. Sie wollten sehen, wie er mit seiner Felsenkanzel auf dem Meißner ankäme. Daher schickten sie ihm einige Beobachterrinnen nach.
Wenn er selbst unter den dichten Bäumen des Waldes auch nicht zu sehen war, so war doch der Felsen schon von weitem zu erkennen. Wo der Felsen ist, dachten die Hexen, kann sein Träger nicht weit sein! Und nach kurzer Zeit hatten sie den Schlafenden gefunden. "Hans, du Faulpelz, was machst du da?" riefen sie ihm zu und lachten ihn aus.
Erschrocken fuhr der Teufel aus dem Schlaf auf, und beschämt, sich so ertappt zu sehen, fuhr er in die Lüfte, zerriss die neugierigen Hexen und stob davon, ohne sich noch einmal um den vom Brocken hierher geschleppten Felsblock zu kümmern.
Als das Volk die Geschichte erfuhr, nannte es den vor dem Berge stehenden Felsen die Teufelskanzel.
- Witzenhausen
Um 743 befand sich hier ein fränkischer Königshof.
Dieser lag an der Kreuzung zweier bedeutender mittelalterlicher Handelswege.
1225 kam es zur Stadtgründung.
Vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert wurde an den Werrahängen Wein angebaut.
Bis kurz vor Ende des vorigen Jahrhunderts nahm dann der Kirschanbau deutlich zu.
Seit 1984 wurden viele Plantagen in Holunderplantagen umgewandelt,
oder zur Herstellung von:
- Naturfasern für Lebensmittel- und Textilindustrie.
- Wein und Spirituosen.
- Blüten für Limonade.
Vermehrt wird auch Spargel und Apfel angebaut.
- Die Brüder Grimm
sammelten in der Region, zwischen Kassel und Göttingen ihre Märchen.
Dorothea Viehmann aus Knallhütte verkaufte bäuerlicher Produkte
auf dem Markt in Kassel.
Dort lernte sie 1813 die Brüder Grimm kennen, denen sie etwa 40 Geschichten und Märchen erzählte, die die Brüder aufschrieben und überarbeiteten.
Dorothea Viehmann-Brunnen am Brauhaus Knallhütte
- Römerlager Hedemünden
Auf einer bewaldeten Hochfläche oberhalb eines zur Werra abfallenden Steilhanges befindet sich das erste in Niedersachsen gefundenen Römer-lager.
Es handelt sich um eine gut 3 Hektar große Ringburgartige Anlage, bestehend aus Wall und Graben.
Vor über 2000 Jahren legten die Römer dieses Marschlager für über 5000 Soldaten an.
Römischer Soldat
Römerlager