Harster Heerweg/ Heerstraße
Harster Heerweg bei Bühren. Zeichnung: Fritz-Bertram Jünemann
Heerwege waren in den vergangenen Jahrhunderten über die Lande führenden Fernverbindungen, bevor diese durch Anlegen von Chausseen im 18. Jahrhundert an Bedeutung verloren.
Harster Heerweg über den Mühlber bei Bühren Quelle: alte heerstraße.de
Es waren meist unbefestigte Naturwege. Typisch für den Verlauf derartiger Handelswege war es, dass man ohne Rücksicht auf die Steilheit eines Geländes versuchte, auf kürzestem Wege die nächsten Zielorte zu erreichen.
Eine derartige Frachtstraße wurde in unserer Region mit Harster Heerweg bezeichnet.
Diese alte Frachtstraße in unserer Region verband vermutlich schon weit vor der ersten Jahrtausendwende die nordischen Länder mit ihren Seestädten an Nord- und Ostsee mit den im Süden liegenden Handelsmetropolen Frankfurt a. M. und Augsburg.
Handelswege in Mitteleuropa um 1300
Typisch für den Verlauf derartiger Handelswege war es, dass man ohne Rücksicht auf die Steilheit eines Geländes versuchte, auf kürzestem Wege die nächsten Zielorte zu erreichen.
Der Harster Heerweg ist hierfür ein Beispiel.
Er verbindet das Weser- und Leinetal.
Sein direkter Anstieg beim Klosterhof Eichhof wird heute durch einen Sandstein und eine Vielzahl von unübersehbaren Hohlwegen markiert.
Die Steigung betrug hier im Bramwald 9%.
Nachweislich hat dieser Nord-Süd-Handelsweg schon im 11./.12. Jahrhundert bestanden. Auf das Jahr 1055 wird eine steinerne romanische Brücke bei Nörten-Hardenberg über die Leine datiert und aus dem Jahre 1186 wird ein Bohlenweg in Hann. Münden beschrieben. Im Dorfbereich von Bühren sind die Hohlwegpassagen bei den Kreuzsteinen und über den Mühlberg noch eindrucksvoll zu erkennen.
Je steiler der Anstieg innerhalb des Wegeverlaufs wurde, desto mehr Pferde oder Ochsen spannte man vor die geländegängigen Wagen oder Schwenkkarren. Den notwendigen Vorspann leistete die örtliche Bevölkerung. Dieses diente gleichzeitig als eine weitere Erwerbsmöglichkeit.
Die Spurweite dieser Fernhandelsfahrzeuge betrug 1,30 bis 1,40 m.
Verlauf der Heerwege/Straßen durch Bühren
Rund 25 bis 30 km pro Tag, wie z. B. von Hann. Münden bis Nörten-Hardenberg, konnten Kaufleute mit ihren Frachtwagen zurücklegen. Dafür war ein gleichmäßig verteiltes Netz von Klausen oder Herbergen eine Voraussetzung. Klausner waren die Wegwarte des Mittelalters. Flurnamen wie Klus oder Klause weisen auf alte Wegführungen hin.
Ab 1774 verlor dieser Handelsweg, durch das Anlegen der heutigen B3, seine Bedeutung.
Kaufleute auf dem Harster Heerweg
Beispiel für einen Gasthof und Umspannstation endlang der alten Handelsrouten.
Vermutliche Ansicht des Harster Heerqweg über den Mühlberg bei Bühren
Harster Heerweg um 1900 über den Mühlberg bei Bühren
Harster Heerweg über den Mühlberg bei Bühren 2002
Harster Heerweg über den Mühlberg bei Bühren 2016