Pilgerweg

Der Pilgerweg Loccum-Volkenroda verbindet zwei der bedeutendsten nord- und mitteldeutschen Kulturlandschaften in einer faszinierenden Natur. Folgen Sie der Karte und entdecken Sie wunderschöne Ziele für Ihre nächsten Wanderungen in der alten Tradition des Pilgerns.

 


Video: Pilgerweg Loccum -Volkenroda


Etappe 4: Von Bursfelde bis zum Eichsfeld

 

Etappe 4

 

Hinter Bursfelde führt der Pilgerweg durch die Auenlandschaft des schmalen Niemetales mit seinen geheimnisvoll wirkenden rotfelsigen Seitentälern.
 

Noch vor Dransfeld, in Löwenhagen, bietet sich die Möglichkeit eines Exkurses nach Bühren. Dort finden sich mittelalterliche Kreuzsteine aus der Region. Sie wurden einst zur Sühne und zur Fürbitte für die Verstorbenen aufgestellt.
 

  • Exkurs: Von Löwenhagen zum Kreuzsteinnest bei Bühren

 

In dem Begleitbuch „Zwischen Loccum und Volkenroda“ von Jens Gundlach wird dieser Exkurs wie folgt beschrieben:

 

Löwenhagen 1 Löwenhagen 2

 

Für zielstrebige Pilger bedeutet der Abstecher von Löwenhagen über Varlosen nach Bühren einen erheblichen Umweg. Aber für Freunde der schlichten Frömmigkeit, der Natur und einer improvisierten Nacht in einer Holzhütte lohnt er sich. Das Dorf liegt west- südwestlich von Dransfeld am östlichen Rand des Bramwaldes.

 

Vom südlichen Ortsrand gelange ich auf dem Teichberg zu der in Norddeutschland einzigartigen Kreuzsteingruppe aus dem 11. bis 13. Jahrhundert. Die aus Quadern roh gehauenen zehn Kreuzsteine wurden an unterschiedlichen Stellen der Region für Menschen aufgestellt, die durch Mord oder Unfall ohne Sterbesakramente ums Leben kamen.

 

Die Steine mit einfacher Symbolik dienten der Sühne und der Aufforderung an die Vorbeigehenden, für die Seelen der Verstorbenen zu beten. Der künstlich aufgeschüttete und von zwei Linden flankierte Kulthügel gewährt eine exzellente Aussicht. 150 m weiter südlich, vorbei an einem Wasserbassin, steht eine Holzhütte mit Grillplatz. Hier lassen sich gut ein paar Iso- Matten für die Nacht ausbreiten.

 

Die evangelische Kirche in Bühren liegt erhöht auf einem Wehrkirchhof und geht auf das 12. Jahrhundert zurück. Eindrucksvoll ist das tonnengewölbte Erdgeschoss im Westturm und der bildlose enge Langhauskirchsaal. „Gott mit uns“ steht über dem Kanzelaltar.

 

Rechts neben dem Eingangsportal befindet sich in einem Holzkasten der Pilgerstempel. Auf dem Tie gegenüber der Kirche wurden im Mittelalter die Glocken gegossen. Der erhöhte Platz unter Linden diente für Gerichtstage und Versammlungen, an denen bis ins 20. Jahrhundert nur Männer teilnahmen- das letzte Mal 1948.

 

BegleitbuchWeitere Informationen erteilt:

Ortsheimatpfleger der Gemeinde Bühren

Georg Hoffmann

E-mail:

oder     www.pilgerprojekt.de

 

Das Begleitbuch zum Pilgerweg von Jens Gundlach ist unter ISBN Nr. 3-7859-0914-4 erhältlich